Somit ist Ihr Projekt über die Familie auch den Eltern gegenüber transparent. Schneiden Sie mit Ihrer Kindergruppe das Material zurecht. Lassen Sie die Kinder ihre Familie auf ein großes Poster aufkleben und planen auf dem Poster viel Spielraum für gemalte Ideen der Kinder ein. Auf diese Weise können Sie mit den Kindern bewusst auch auf gesunde Ernährung eingehen und traditionelle Familiengerichte in Erfahrung bringen. Bieten Sie hierzu Bilder von Grundnahrungsmitteln und ganzen Gerichten an. Besprechen Sie die unterschiedlichen Familiensituationen und die individuelle Rollenverteilung mit den Kindern. Zeigen Sie den Kindern dabei Wege auf, wie auch sie bereits im Haushalt helfen können. Lassen Sie die Kinder mit Ihrer Hilfe ihren Part des Posters unterzeichnen. Damit verdeutlichen Sie auch den Eltern gegenüber den derzeitigen Entwicklungsstand des Kindes. Stellen Sie das fertige Poster in den Räumen der Kindertagesstätte, gut sichtbar, für etwa einen Monat aus. Umgang und Integration alternativer Familienmodelle Wird eine derartige Familienform in der Arbeit mit den Kindern Ihrer Kindertagesstätte deutlich, dann haben Sie die Möglichkeit, mit dieser Familie direkt das Gespräch zu suchen.
Aufgrund der Abhängigkeit und der Intensität familialer Einwirkungen prägt die Familie das Verhalten und Erleben von Kindern - und bei den 20 bis 30%, bei denen Verhaltensauffälligkeiten festzustellen sind, auf negative Weise. Hier stehen Kindergarten und Hort vor der Aufgabe, Wege zu finden, wie sie positive Aspekte des Familienlebens fördern und negativen entgegenwirken können. Es wird deutlich, wie wichtig die familienergänzenden und -unterstützenden Funktionen von Kindergarten und Hort sind. Diese werden wohl größtenteils in Gesetzestexten, Verordnungen und pädagogischen Abhandlungen berücksichtigt, spielen in der Praxis aber aufgrund der Rahmenbedingungen, der mangelnden Kompetenz der Erzieher und der Angst vor Elternarbeit noch keine große Rolle. Kindergarten und Familie sollten ein Ganzes für Kinder sein. Dies bedeutet, daß neue Wege in der Ausbildung sowie neue Konzepte für die Arbeit in der Kindergruppe, die Elternberatung und die anderen Formen der Elternarbeit entwickelt werden müssen.
Das Thema "Familie" wird im Kindergarten regelmäßig aufgegriffen. Der Grund liegt auf der Hand: Jedes Kind ist Teil einer Familie – wie auch immer diese aussieht. Die Familie ist für Kinder identitätsstiftend, schenkt Geborgenheit und fungiert als eigener kleiner "Mikroskosmos". Wer aber gehört überhaupt zu einer Familie? Sollten sich kreative Angebote zum Thema nur mit der Kernfamilie beschäftigen? Und wie lassen sich Projekte zu diesem Oberthema pädagogisch sinnvoll umsetzen? Es gibt kein klassisches Familienmodell mehr Vater, Mutter, Kinder: So ist die "klassische" Kernfamilie aufgebaut. Allerdings gibt es heute viele weitere Familienmodelle. Das Lebensumfeld, in dem Kinder heute aufwachsen, unterscheidet sich in vielen Fällen stark von früheren Generationen. Um das zu belegen reicht ein Blick in entsprechende statistische Quellen. Im Jahr 1996 lebten rund 1, 9 Millionen minderjährige Kinder bei nur einem Elternteil – heute sind es 2, 3 Millionen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Kinder in der Realität wirklich nur von einer Person großgezogen werden.